Wohneigentum in Österreich: Wunsch und Realität

Der Traum vom eigenen Zuhause ist tief in der österreichischen Kultur verankert. Unabhängigkeit und Sicherheit zählen zu den Hauptgründen, warum viele Österreicherinnen und Österreicher Wohneigentum anstreben. Doch die finanzielle Realität macht diesen Traum oft schwer erreichbar. Eine aktuelle Umfrage von Raiffeisen Immobilien zeigt interessante Einblicke in die Wohnwünsche und Herausforderungen der Bevölkerung.

Eigentum als bevorzugte Wohnform

Rund 85 Prozent der befragten Mieterinnen und Mieter sehen Wohneigentum als die ideale Wohnform an. Miete und Genossenschaftswohnungen sind weniger beliebt, mit nur neun bzw. sechs Prozent der Befragten, die diese Wohnformen bevorzugen. Das Bedürfnis nach einem eigenen Heim ist also klar erkennbar.

Finanzielle Hürden und flexible Lebensgestaltung

Für 75 Prozent der Befragten stellen finanzielle Gründe das größte Hindernis für den Erwerb von Wohneigentum dar. Gleichzeitig schätzen 79 Prozent die Flexibilität und Unabhängigkeit, die das Mieten bietet. Sicherheit und Altersvorsorge sind ebenfalls wichtige Faktoren, insbesondere für die 20- bis 30-Jährigen.

Herausforderungen für junge Menschen

Mehr als drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass es junge Menschen heute schwerer haben, Immobilieneigentum zu erwerben, als ihre Elterngeneration. Sie fordern daher eine stärkere staatliche Unterstützung.

Mögliche Maßnahmen zur Förderung

Als effektivste Maßnahmen zur Förderung von Wohneigentum sehen die Befragten:

  • Steuerliche Absetzbarkeit der Zinsen (63 Prozent)
  • Direkte Förderungen wie Baukostenzuschüsse (61 Prozent)
  • Erlassen der Grunderwerbssteuer (58 Prozent)
  • Staatliche Bürgschaften für Wohnbaukredite halten hingegen nur 32 Prozent für eine geeignete Maßnahme.

Aktuelle Entwicklungen und staatliche Maßnahmen

Das vom Nationalrat beschlossene Baukonjunktur-Paket wird von Experten wie Peter Weinberger und Peter Mayr von Raiffeisen Immobilien als Schritt in die richtige Richtung bewertet. Die steigenden Zinsen und die restriktive Kreditvergabe im Zuge der KIM-Verordnung erschweren jedoch weiterhin die Finanzierung von Immobilien. Es bedarf weiterer Anpassungen, um die Vergabekriterien für Immobilienkredite zu erleichtern.

Wohneigentum als Altersvorsorge

Viele Kaufinteressenten weichen aufgrund der erschwerten Finanzierung auf Mietobjekte aus. Dennoch ist der Erwerb von Wohneigentum gerade für die Altersvorsorge von großer Bedeutung. Eigentum schützt vor Altersarmut und bietet langfristige finanzielle Sicherheit. Im EU-Vergleich hat Österreich hier Aufholbedarf: Während der EU-Schnitt bei etwa 70 Prozent liegt, wohnen in Österreich nur rund 55 Prozent im Eigentum.

Fazit: Jetzt handeln

Die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung sind auf zwei Jahre beschränkt. Interessenten sollten diese Zeitspanne nutzen und sich rasch für den Erwerb einer Immobilie entscheiden. Wohneigentum bietet nicht nur Sicherheit und Unabhängigkeit, sondern auch eine wichtige Absicherung für das Alter.

Insgesamt zeigt die Umfrage deutlich, dass der Wunsch nach Wohneigentum in Österreich stark verankert ist. Trotz finanzieller Hürden und Herausforderungen gibt es Möglichkeiten und Maßnahmen, diesen Traum zu verwirklichen. Jetzt ist die Zeit, zu handeln und die Weichen für eine sichere Zukunft zu stellen.

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