Die hohen Zinsen haben dennoch dazu geführt, dass das Neugeschäft im Bereich der Immobilienfinanzierung deutlich eingebrochen ist.
Für viele Kreditnehmer und solche, die es noch werden wollen, hatte die Oesterreichische Nationalbank am Donnerstag gute Neuigkeiten parat: Die Zinsen für Immobilienkredite sinken wieder. Noch im November 2023 hatte das Zinsniveau mit 4,34 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt erreicht, seither geht es bergab. Im Jänner mussten Kreditnehmer „nur“ noch 4,14 Prozent berappen. Ein Trend, der vermutlich weiter anhalten wird.
Denn die Erwartung des Finanzmarktes ist, dass die Europäische Zentralbank in diesem Jahr mehrfach ihre Zinsen senken wird, und das spiegelt sich bereits in den Kredit- und Sparzinsen wider. Mit 4,14 Prozent zahlen die Österreicher im Vergleich zum Schnitt des Euroraums (3,96 Prozent) zwar nach wie vor höhere Zinsen, allerdings liegt die Republik damit im guten Mittelfeld. In Lettland lag der Durchschnittszins für neue Wohnbaukredite im Jänner bei über sechs Prozent, in Malta (das den niedrigsten Wert aufweist) nur bei 2,44 Prozent.
Eine Entwicklung war zuletzt auch interessant: Variabel verzinste Kredite sind in Österreich seit Februar 2023 durchgehend teurer als Kredite mit fixer Zinsbindung. Im Jänner musste man für einen Neukredit mit fixer Zinsbindung 4,02 Prozent bezahlen, während man bei variablen Zinsvereinbarungen auf 4,34 Prozent kam. Die Kreditkunden scheint dieser Unterschied jedoch nicht abzuschrecken.
Während man sich fixe Zinsen für mehrere Jahre sichert, können variable Kredite auch während der laufenden Rückzahlung billiger werden (ober eben teurer, wie man in der jüngeren Vergangenheit gesehen hat). Zuletzt entschieden sich jedenfalls 44 Prozent der Kreditnehmer für eine variable Verzinsung ihres Hypothekarkredits. „Wir können niemandem sagen, wer welchen Kredit abschließen soll“, betonte OeNB-Vizegouverneur Gottfried Haber. Doch müsse man sich bewusst sein, welche Auswirkungen eine Kreditentscheidung habe, die man in der Regel für einen langen Zeitraum trifft.
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: Die Presse
Rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch.
+43 7672 33389